Brandschutz
Brandschutz ist einer der wichtigsten und sicherlich auch einer der meist regulierten Bereiche in der Gebäudeplanung. Ein Brandrisiko besteht in gewissem Maße bei jedem Gebäude und dieses Risiko muss begrenzt werden. Sollte trotzdem ein Brand ausbrechen, muss die Entwicklung und Ausbreitung von Feuer und Rauch in ausreichender Weise durch Vorbeugemaßnahmen begrenzt werden. Dazu gehört die Verwendung von feuerbeständigen oder feuerhemmenden Baustoffen, die verschiedene Normen erfüllen.
Gesetzte und Vorschriften für Brandschutztore und -Türen
In der Europäischen Union wird immer stärker an der Vereinheitlichung von Vorschriften gearbeitet. Auch im Bereich des Feuerwiderstands wurden auf europäischer Ebene inzwischen Normen entwickelt. Für Türen und Tore ist dies die Norm EN 1634-1. Jeder Mitgliedstaat der Europäischen Union muss diese Norm in eine nationale Norm integrieren.
Die europäische Norm EN 1634-1
In der Norm EN 1634-1, die für alle europäischen Mitgliedstaaten gilt, ist genau beschrieben, auf welche Weise und unter welchen Bedingungen ein Tor geprüft werden muss.
Die eigentliche Feuerwiderstandsprüfung darf ausschließlich von einer benannten Stelle, die Mitglied der „European Group of Laboratories for Fire Testing“ (EGOLF) ist, durchgeführt werden. Daneben ist bei der physischen Feuerwiderstandsprüfung als Prüfkörper stets eine komplette Torkonstruktion, wie sie auch in der Praxis eingesetzt wird, zu verwenden.
Nach der Feuerwiderstandsprüfung wird ein Prüfbericht erstellt. Aus dem Prüfbericht und der Feuerwiderstandsprüfung ergibt sich die Klassifizierungsleistung, die das Tor nach EN 13501-2 erfüllt.
Die Klassifizierung wird im Originalzertifikat angegeben, das erteilt wird, wenn das Tor alle Anforderungen erfüllt. Danach ist die Rede von einem nach NEN-EN-1634-1 geprüften und zertifizierten Tor.
Was verbirgt sich hinter der EI-Anforderung?
In der europäischen Norm werden verschiedene Feuerwiderstandsklassen genannt. Die Widerstandsklasse, die von den Leistungen des Tores abhängt, wird im offiziellen Zertifikat des Tores angegeben. Alle Klassifizierungen und das dazugehörige Brandverhalten werden in der europäischen Norm EN 13501-2 beschrieben. Die EI-Klassifizierung ist Teil dieser Klassifizierungen und kann nur anhand einer (vollständigen) Feuerwiderstandsprüfung nachgewiesen werden.
Die Anforderungen in Bezug auf die EI-Klassifizierung beziehen sich auf die thermische Isolierung. Die Temperatur auf der erhitzten Seite des Brandschutztores kann auf 1000 Grad Celsius steigen. Auf der nicht erhitzten Seite des Brandschutztores darf die mithilfe mehrerer Thermoelemente gemessene Durchschnittstemperatur nicht über 140 Grad Celsius und die Höchsttemperatur an einzelnen Thermoelementen nicht über 180 Grad Celsius steigen.
In vielen europäischen Ländern gilt diese Anforderung wegen der Wärmeweiterleitung während des Brands hinter Brandschutztüren und -tore in öffentlichen Räumen. Dank der Eindämmung der Wärmestrahlung werden die verschiedenen Fluchtwege nicht durch die Hitze blockiert. Daher ist es wichtig, dass die Tore die EI-Anforderung erfüllen.
Die EI-Anforderungen lassen sich in 2 Klassen gliedern:
- EI1: Thermoelement im Abstand von 25 mm vom Rand, gemessen während der Feuerwiderstandsprüfung
- EI2: Thermoelement im Abstand von 100 mm vom Rand, gemessen während der Feuerwiderstandsprüfung
EI1 ist bei Türen und Toren die höchste erreichbare Klassifizierung.
Selbstschließend im Falle eines Feueralarms
Schließt sich die Tür oder das Tor im Falle eines von der Feueralarmanlage (FAA) oder von lokalen Rauch- oder Temperaturmeldern ausgelösten Feueralarms tatsächlich und ist dies auch gewährleistet, wenn keine Spannung anliegt? Um dies zu gewährleisten, gibt es bei Brandschutztüren und -toren verschiedene Optionen:
- Brandschutztüren oder -tore sind zur Gewährleistung der Stromversorgung an die Notstromversorgung anzuschließen
- „Gravity Fail Safe“ (GFS): das kontrollierte Schließen von Tür/Tor über das Eigengewicht
- „Electrical Fail Safe“ (EFS): Selbstschließfunktion von Tür/Tor anhand eines Batteriesatzes